Information Energiesparlampen

Zu einem Vortrag über ein brandaktuelles Thema lud die Marktgemeinde Gumpoldskirchen am 19. Oktober 2009 ins Winzerstüberl ein.

Johann Blauensteiner, Lichttechniker eines bekannten Leuchtmittelproduzenten informierte mit kompetentem Fachwissen die interessierten GumpoldskirchnerInnen über die Gründe der Umstellung auf Lampen, die wesentlich weniger Energie benötigen aber dennoch keine Einbußen an Helligkeit oder Lichtqualität mit sich bringen.

 

Mit 1. September 2009 begann die erste Etappe des Sechs-Stufen-Planes zur Abschaffung der Glühbirne. Sie leitet den Umstieg auf alternative Leuchtmittel und damit das Erreichen der Ökodesign-Richtlinie als wichtigen Teil des Klimapakts ein. Vorerst sind davon 100-Watt-Birnen und matte Glühlampen betroffen. Im September 2010 werden klare 75-Watt-Birnen verboten, ein Jahr darauf 60-Watt-Leuchten. Der Verkauf wird schrittweise abgebaut, dass es bis zum 1. September 2012 keine Glühbirnen mehr zu kaufen geben wird.

Wenn man bedenkt, dass bei einer herkömmlichen Glühlampe 98 bis 99 Prozent der erforderlichen Energie in Wärme umsetzt, sie also sehr ineffizient ist, leuchtet selbst einem Laien ein, dass hier Handlungsbedarf gegeben war. Einwände, wie „Eine Energiesparlampe“ leuchtet nicht sofort so hell wie eine Glühbirne“ oder „Energiesparlampen geben ein unsympathisches Licht ab“ können leicht zerstreut werden, denn neben den Energiesparlampen auf Basis von Leuchtstoffröhren gibt es mittlerweile für jeden Anwendungsfall Alternativen. So geben Halogenlampen ihr Licht sofort in maximaler Helligkeit ab und haben die gleiche Farbtemperatur von 2700 Kelvin (K)  - so wie die Glühlampen. Dies entspricht der Wellenlänge von Sonnenlicht etwa beim Sonnenaufgang oder in der Abenddämmerung und wird vom Menschen als sehr angenehm empfunden. Tageslichtlampen erscheinen dem Anwender meistens zu grell, obwohl sie dem Sonnenlicht zur Mittagszeit nachempfunden werden (6500 Kelvin).
Einwände, dass die Alternativen zur Glühlampen wesentlich teuerer sind stimmen zwar, zieht man aber die wesentlich längere Lebensdauer (5 bis 20 Jahre) und den wesentlich geringeren Stromverbrauch (30 – 80%) ins Kalkül, erkennt man sehr schnell die Vorteile der neuen Lichttechnologie, die noch viele Neuerungen und auch Preisreduktionen in den nächsten Jahren erwarten lässt. Wenn man bedenkt, dass z.B. Möbelhäuser aufgrund des großen Bedarfes an Leuchtmitteln gewaltige Klimaanlagen einsetzen mussten, um die durch die Glühlampen aufgeheizten Räume wieder abzukühlen, was den Energiebedarf wesentlich erhöhte, ist einzusehen, dass die neuen Lichttechnologien nur Vorteile bringen.

Zusammengefasst kann gesagt werden:

Energiesparlampen, die es in vielen Ausführungsformen und Leistungen gibt, sind eher für längere Leuchtdauer einzusetzen.

Halogenlampen liefern sofort maximale Leuchtstärke und sind daher überall dort zu verwenden, wo sofort helles Licht benötigt wird (z.B. Abstellraum, WC...)

LED-Lampen sind extrem sparsam, aber derzeit noch recht teuer. Ihr Einsatz findet z.B. in Kronleuchtern (Hotels) Anwendung, wo viele Einzellampen für Dekorationszwecke verwendet werden. Wenn man bedenkt, dass eine LED-Lampe nur 2 Watt benötigt, ergibt dies gegenüber den herkömmlichen 25-Watt-Kerzenlampen eine gewaltige Einsparung.

Dass Energiesparlampen Quecksilber enthalten ist Tatsache. Dieses ist für die Funktion erforderlich. Die Menge pro Lampe ist jedoch extrem gering (ca. 3 Milligramm pro Lampe). Führt man kaputte Lampen dem Recycling zu, können sowohl das Edelgas, die Phosphorauflagen als auch das Quecksilber der Wiederverwertung zugeführt werden. Also bitte beachten: Energiesparlampen gehören – so wie Leuchtstoffröhren auch – der Wiederverwertung zugeführt (Bauhof Gumpoldskirchen!).

Mit neuen Erkenntnissen und viel Wissen vollgestopft konnten die Gumpoldskirchner BürgerInnen dem kommenden Verbot der Glühlampe mehr Verständnis entgegenbringen und zeigten sich überrascht über die vielen alternativen Möglichkeiten.

Bürgermeister Ferdinand Köck, der sich ebenfalls über die neuen Lichttechnologien informiert hatte: „Ich bin froh, dass ein Fachmann sozusagen „Licht ins Dunkel“ dieses komplexen Themas gebracht hat“