Ausgangspunkt der Aktion "Movember" - abgeleitet von den englischen Wörtern "moustache" (Schnurrbart) und "November" - sei in Australien gewesen, mittlerweile sei dieses Fundraising zu einem weltweiten Phänomen geworden, so Wilfing. Niederösterreich beteilige sich heuer mit den urologischen Abteilungen in den NÖ Landeskliniken an der Aktion. "Der Schnurrbart ist ein Symbol für Vorsorge", so Wilfing. Ziel der Aktion sei es, dass sich Männer im November einen Schnurrbart wachsen lassen, um auf das Thema Männergesundheit aufmerksam zu machen und Gespräche über Prostata- und Hodenkrebs zu initiieren.
Tabu-Thema Vorsorge
Gesundheitsvorsorge ist gerade bei Männern noch ein Tabu-Thema", so Landesrat Wilfing. Männer sterben im Durchschnitt um 5,3 Jahre früher als Frauen. Verbunden sei das damit, dass Männer weniger bereit seien, zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen und Krankheiten und Erkrankungen so später oder zu spät erkannt werden. "Im Österreich-Schnitt gehen 17 Prozent der Männer zur Vorsorge, in Niederösterreich sind es acht Prozent", so Wilfing. Es zeige sich, dass im Westen Österreichs (am häufigsten in Vorarlberg) mehr Männer zu Vorsorgeuntersuchungen gehen als im Osten.
Vorsorge rettet Leben
Untersuchungen könnten helfen, gefährliche Krankheiten wie das Prostatakarzinom rechtzeitig zu erkennen. "Wir haben an zehn der 27 Landeskliniken eigene urologische Abteilungen", so Wilfing. Er bedankte sich bei den Ärztinnen und Ärzten, Urologinnen und Urologen dafür, dass sie an vorderster Front für die Aktion Movember werben. "Alle Männer sind eingeladen, sich regelmäßig an Vorsorgeuntersuchungen zu beteiligen", so Wilfing. Hauptzielgruppe seien Männer über 40 Jahre. Wilfing betonte, dass die Vorsorge zusätzlich auch von wirtschaftlicher Bedeutung sei, da durch die Vermeidung der Folgebehandlungen das gesamte Gesundheitssystem wirtschaftlicher gestaltet werden könnte.
"Keine Angst vor Untersuchung"
Primar Dr. Breinl sagte, dass Männer, die in urologische Praxen kämen, dies meist nicht aus eigenem Antrieb täten. Ein Grund dafür sei, dass sie furchtbare Angst vor der Untersuchung hätten. "Es braucht kein Mann vor einer urologischen Untersuchung Angst zu haben. Sie ist harmlos und schmerzlos", so Breinl. Prostatakrebs sei die häufigste Todesursache des Mannes, die Sterblichkeit habe dank diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen aber abgenommen. Heutzutage gebe es viel bessere Möglichkeiten der Frühdiagnostik. "Dadurch können wir heute in viel früheren Stadien behandeln und die Therapien sind viel ausgefeilter", so Breinl. Es sei die individuelle Entscheidung des Mannes, welcher Behandlungsweg der beste für ihn sei. Der häufigste Tumor des jungen Mannes sei der Hodentumor. Dieser sei insgesamt aber selten (acht bis zehn auf 100.000) und aufgrund der guten Behandlungsmöglichkeiten sei eine Heilung heutzutage auch im fortgeschrittenen Stadium zu erwarten.
Schinkels ist Testimonial
Er habe sich dafür entschlossen, bei der Aktion mitzumachen, weil es ein ernstes Thema sei und er auch familiär betroffen sei, so "Movember"-Testimonial Schinkels. Er möchte den Männern die Angst nehmen, sich untersuchen zu lassen: "Es tut nicht weh und es ist wichtig, zur Vorsorge zu gehen", so Schinkels. Als Motto für sich habe er gewählt: "Respekt und Fair Play zum eigenen Körper!"